Forschung / Research

Projekt Minus 30:
Mehr als Weniger

Der Bausektor ist verantwortlich für rund 30% direkte und indirekte Emissionen, rund 40% des Energieverbrauchs und sogar 60% des Abfallaufkommens in Deutschland. Mit unserem “Projekt Minus 30: Mehr als Weniger“ möchten wir das ändern.

Angelegt als Labor innerhalb unseres Büros, untersuchen wir mit diesem Projekt eine Kultur der Planung, die Stoffkreisläufe und wirtschaftliche Zusammenhänge in der Bauwirtschaft fokussiert und ganzheitlich bearbeitet – auch, um Wege zu erforschen, wie es dieser Perspektivwechsel in das Bewusstsein der Öffentlichkeit und das Handeln des Gesetzgebers schaffen kann.

Modul-Modelle: Das gleiche Gebäude aus Beton (l.), als Hybrid (m.) und in Holzbauweise (r.)

30%

"Wir wollten uns zunächst einmal freimachen von den Zwängen, denen man z.B. in der Realpolitik ausgesetzt ist. Nicht immer nur politische Debatten um Klimaziele auf die Bauwirtschaft projizieren, sondern aus der Perspektive der Bauwirtschaft heraus die Probleme aufzeigen - und zwar ganzheitlich."

Geschäftsführer Markus Plöcker ist Teil des dynamischen Teams, welches sich mit der Ausarbeitung des virtuellen Modells, der Sichtung von Fachliteratur und dem Stand der Forschung beschäftigt.

Es geht um die Betrachtung des Lebenszyklus: Von der Erstellung bis zur Wiedernutzbarmachung

Holzbau: Deklination der Konzepte anhand von Elementen und Fügungspunkten

Den Fokus weg vom Primärenergieverbrauch im Betrieb hin zu der Gesamtheit der am Bauprozess beteiligten Stoffströme zu richten, zwingt uns zur Betrachtung des gesamten Lebenszyklus: Von der Erstellung bis zur Wiedernutzbarmachung. Der systematische Einsatz von sortenreinen Bauelementen hat für uns vor diesem Hintergrund enorme Vorteile, die es weiterzuentwickeln gilt.

 

Kombiniert mit der konsequenten Anwendung digitalisierter Prozesse potenzieren sich positive Effekte

Grundsätzlich bietet die Verwendung von elementierten Bauteilen im großen Maßstab viele Ansätze im Hinblick auf die wesentlichen Herausforderungen der Zukunft. Urban Mining, Kreislaufwirtschaft und Müllvermeidung gehen dabei Hand in Hand mit effizienteren Prozessen und der reduzierten Freisetzung von Klimagasen. Kombiniert mit den Möglichkeiten eines digitalisierten Planungsprozesses potenzieren sich die Effekte.

Was aber ist zu tun, damit elementiertes Bauen eher die Standardlösung wird als das bisher übliche manufakturhafte Bauen? Können alternative Regulierungsmethoden und -mechanismen dabei helfen, dass zumindest das umgesetzt wird, was zur Zeit technisch und genehmigungsrechtlich möglich ist?

Regelgeschoss: Visualisierung für die Auswertung der Module A4 = Transport, A5 = Einbau, B = Nutzungsphase, C = Entsorgungsphase und Modul D als Vorteile außerhalb der Systemgrenzen

Mehr zu unserem “Projekt Minus 30: Mehr als Weniger” können Sie in der April Ausgabe der Deutschen BauZeitschrift in der Rubrik Bautechnik lesen. Wir empfehlen Ihnen ebenso den dazugehörigen Podcast mit Christian Olaf Schmidt und Sebastian Schuster.