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MODerne Arbeitswelten jenseits des büros

Funktion und Gestaltung vereinen sich zu einem Ort, der Arbeit sinnvoll gestaltet.

Mit der Neugestaltung einer Produktionshalle aus den 1960er-Jahren entstand ein Arbeitsumfeld, das Funktionalität, Technik und Gestaltung in Einklang bringt. Das Projekt vereint moderne Nutzungsanforderungen mit einem klaren gestalterischen Anspruch – von effizienter technischer Ausstattung über flexible Raumstrukturen bis hin zu einer unternehmensspezifischen Innenwandgestaltung, die Elemente der Luftfahrt aufgreift. So wird die Identität des Unternehmens sichtbar und ein Ort geschaffen, der sowohl leistungsfähig als auch motivierend ist.

  • Projekt

    Produktionshalle

  • Nutzung

    Industrie

  • BGF

    7.500 m²

  • Ort

    Frankfurt am Main

  • Leistung

    Entwurf, Planung

  • Status

    Realisiert

  • Zeitraum

    2023–2025

  • Vermessung

    Steuernagel Ingenieure GmbH

  • Tragwerksplanung

    BS Schwarzbart Ingenieure GmbH & Co. KG

  • Bauphysik

    ITA Ingenieurgesellschaft für Technische Akustik mbH

  • Projektraum

    Poolarserver GmbH

  • Subplaner

    Trigenius

  • Brandschutzplanung

    hilla wichert | brandschutzsachverständige ingenieur und architekt PartG mbB

  • TGA

    brendel Ingenieure GmbH

  • ELT

    IBL Ingenieurbüro Luéger

  • Sprinkler

    Johnson Controls (Total Walther GmbH)

Vom Produktionsraum zum Arbeitsraum

Die Gestaltung zeitgemäßer und attraktiver Arbeitsplätze beschränkt sich längst nicht mehr auf klassische Bürowelten. Arbeit findet nicht nur im Frankfurter Bankenviertel, am Kurfürstendamm oder im Münchner Werksviertel statt. Gerade traditionelle Industriebetriebe sichern Millionen Arbeitsplätze und leisten einen zentralen Beitrag zu Wertschöpfung, Innovation und Wohlstand.

Das Bauen von Industriehallen stellt dabei eine besondere architektonische Herausforderung dar: Wie kann Architektur das Potenzial industrieller Räume sichtbar machen und ihre Attraktivität erhöhen? Wie gelingt es, durch Gestaltung eine emotionale Bindung zwischen Mensch, Arbeitsplatz und Arbeitgeber zu schaffen?

Die Projektaufgabe bestand darin, eine bestehende Produktionshalle umzugestalten – mit dem Ziel, einen zeitgemäßen und langfristig nutzbaren Arbeitsort zu schaffen. Neben der funktionalen Nutzung spielte auch die Gestaltung eine Rolle: Die Halle sollte so umgebaut werden, dass sie flexible Nutzung ermöglicht, die Unternehmenswerte widerspiegelt und zur Identifikation beiträgt. Die Produktionsumgebung sollte dabei mit der Corporate Identity des Unternehmens verknüpft werden, um der Halle Identität zu verleihen. Entstanden ist ein Ort, der die gestalterischen Ziele mit den komplexen funktionalen, betrieblichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen vereinen konnte.

Funktionale Neuordnung und Raumnutzung

Die bestehende Industriehalle aus den 1960er-Jahren basiert auf einer Stahlrahmenkonstruktion mit Mauerwerksausfachung und Trapezblechdach. Im Rahmen der umfangreichen Modernisierung wurde die Halle entkernt, indem zunächst die Trennwände sowie die bestehenden Fußböden entfernt wurden. Sowohl die äußere Gestaltung als auch die Gebäudenutzung (Werkshalle) blieben erhalten.

Die geplanten Nutzungen des Gebäudes sehen verschiedene funktionale Bereiche vor, die auf spezifische Anforderungen abgestimmt sind:

Das Materiallager unterliegt einem erhöhten Sicherheitsbereich aufgrund von Luftfahrtvorgaben und wurde daher durch Gitterwände mit Schnelllauftoren vom Werkstattbereich abgetrennt. Be- und Entlüftung, Belichtung und Entrauchung sind durch die offene Konstruktion nicht eingeschränkt. Ein zweigeschossiges Fachbodenregal mit Materialaufzug nutzt die Hallenhöhe von knapp 5 m und schafft Platz für Material, das für Produktion und Reparaturarbeiten benötigt wird. Ergänzend wurden Flächenerweiterungen für ein automatisiertes Lagersystem (Kardex) vorgesehen.

Im Produktionsbereich wurden Montagearbeitsplätze vorgesehen, an denen Tätigkeiten wie Kleben, Schrauben und Montieren durchgeführt werden sollen. Die hohe Anzahl an Lichtkuppeln im Dach versorgt trotz der Gebäudetiefe den Innenraum mit Tageslicht.

Zwei integrierte Büroräume, die über eine Sichtverbindung zur Produktion verfügen, sind für die Abteilungsleitung und Fertigungssteuerung vorgesehen und ermöglichen eine enge Verzahnung zwischen administrativen und operativen Prozessen.

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Jessica Schauer
Geschäftsleitung Schmidt Plöcker Architekten

Moderne Systemtechnik für effiziente Gebäudenutzung

Die technischen Ausstattungen umfassen eine Vielzahl moderner Systeme, die auf eine effiziente, sichere und normgerechte Nutzung des Gebäudes ausgelegt sind. Die neu installierte Sprinkleranlage wurde flächendeckend ausgeführt und mit dem Sachversicherer während der Planungsphase abgestimmt. So war es möglich, an die bestehende Sprinklerverteilung anzuschließen und Kosten für neue Zentralen einzusparen. Zur schnellen Alarmierung im Brandfall ist die Sprinkleranlage auf die Brandmeldeanlage aufgeschaltet und somit direkt mit der Feuerwehr verbunden.

Zur Brandfrüherkennung ist der komplette Sanierungsbereich mit einer flächendeckenden Brandmeldeanlage ausgestattet, die ebenfalls nach Vorgaben in Abstimmung mit den zuständigen Sachverständigen des TÜV auf die bestehende Anlage aufgeschaltet wurde.

Im Bereich der Elektroanlagen erfolgte nach dem Rückbau eine vollständige Sanierung. Erneuert wurden die Unterverteilungen, die Sicherheitsbeleuchtung inklusive zugehöriger Schaltanlage, das komplette Kabeltragsystem sowie die allgemeine Stromversorgung mit Betriebsmitteln wie Schaltern und Steckdosen. Zusätzlich wurde eine moderne LED-Beleuchtung für die Halle und die Nebenräume installiert. Rettungszeichenleuchten sowie eine strukturierte Datentechnik gehören ebenfalls zur neuen Ausstattung.

Die Wärmeversorgung erfolgt über die Heizzentrale im Nachbargebäude. In den Büros, dem Messraum, der Werkstatt sowie im WC-Bereich sind statische Heizkörper installiert. Für Lager- und Produktionsbereiche kommen Decken-Umluftheizer bzw. -kühler zum Einsatz, um eine effiziente Temperaturregelung zu ermöglichen.

Für die Raumlufttechnik und Kühlung wurde ein zentrales Vollklimagerät auf einer Gitterrostbühne oberhalb des Hallendaches installiert. In den Büroflächen wurden Kombigeräte mit Wärmerückgewinnung in der Decke installiert, während der Messraum über eine eigene RLT-Anlage verfügt, die oberhalb des Raumes positioniert ist.
Die Kälteversorgung erfolgt über den Anschluss an die bestehende Kälteinfrastruktur der Halle. Neue Kälteerzeuger werden nicht installiert. Die Deckenumluftgeräte sowie die Raumlufttechnikanlage sind an die Kälteversorgung angeschlossen und werden darüber gekühlt.

Im Bereich der Gebäudeautomation liegt der Automationsschwerpunkt oberhalb des WC-Bereichs. Der Sanitärkern wurde hierfür mit einer tragfähigen Stahlbetondecke geschlossen. Von dort erfolgt die Übergabe der erfassten Daten an die übergeordnete bestehende Managementebene, um die technische Gebäudeausrüstung effizient zu steuern und zu überwachen.

Schließlich wird die Druckluftversorgung über eine Ringleitung realisiert, die parallel zur Kabeltrasse verläuft. Von dieser gehen Stichleitungen zu den einzelnen Arbeitsplätzen ab. Die gesamte Anlage ist an das bestehende Druckluftnetz angebunden.

Gestaltung mit System - Inspiration aus der Luftfahrt

Im Zentrum des Gestaltungskonzepts steht die Frage, wie einer Produktionshalle eine klare Identität verliehen werden kann. Dabei geht es nicht nur um funktionale Aspekte, sondern vor allem um die gestalterische Aufwertung eines Arbeitsortes, der zum Ausdruck bringt, wofür das Unternehmen steht. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist dabei, sichtbar zu machen, was das Unternehmen ausmacht – sowohl nach innen für die Mitarbeitenden als auch nach außen für Besucher und Partner.

Ein zentrales gestalterisches Mittel ist das gezielte Branding im Innenraum: Grafische Elemente aus der Luftfahrt – wie Fensterformen oder farbige Streifen – greifen visuelle Motive von Flugzeugen auf und übertragen diese in das Raumkonzept. Diese Gestaltungselemente dienen nicht nur der Wiedererkennung, sondern übernehmen zugleich funktionale Aufgaben, etwa indem sie technische Einbauten oder Türen elegant kaschieren. So entsteht eine durchgängige, identitätsstiftende Designsprache, die technische Präzision, Dynamik und Innovation – zentrale Werte des Unternehmens – visuell transportiert.

Der vorhandene Bestand wird dabei nicht als Einschränkung verstanden, sondern als Chance: Die Weiterentwicklung eines bestehenden Gebäudes kann ein starkes Zeichen im Umgang mit Ressourcen und Unternehmensgeschichte setzen. Außenbereiche und das umliegende Gelände werden in einem ganzheitlichen Ansatz mitgedacht und – wo nötig – saniert oder neu gestaltet.

Dieses Konzept ist im Übrigen auch auf weitere Produktionsbereiche übertragbar.

Luftfahrttechnik mit Präzision und Vision

Das Unternehmen wurde Mitte der 1960er-Jahre als Standort für die Instandsetzung von militärischen Luftfahrtkomponenten gegründet. In den späten 1980er-Jahren erfolgte der erfolgreiche Einstieg in die zivile Luftfahrt – mit der Entwicklung digitaler Regelungssysteme für Kabinendruck. Inzwischen konzentriert sich das Unternehmen auf den zivilen Bereich und wuchs zu einem international führenden Anbieter in seinem Spezialsegment: Druckregel- und Ventilationssysteme für kommerzielle Flugzeuge.

Der Hauptsitz befindet sich in Frankfurt am Main. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 500 Mitarbeitende, in den Bereichen Entwicklung, Produktion und Instandhaltung sowie Unterstützungsbereichen.

Das Unternehmen entwickelt, fertigt und repariert hochpräzise Systeme und Komponenten für alle bedeutenden zivilen Flugzeugplattformen weltweit. Zum Einsatz kommen fortschrittliche mechanische, elektromechanische und elektronische Technologien, die in Echtzeit-Steuerungssysteme integriert werden. Die Produkte erfüllen höchste technische Anforderungen und werden im Rahmen eines unternehmensweiten Optimierungsmodells kontinuierlich weiterentwickelt – mit starkem Fokus auf Kundenzufriedenheit, Effizienz und Qualität.

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Schmidt Plöcker Architekten PartG mbB
Dreieichstraße 59
60594 Frankfurt am Main

Tel. +49 69 9593202-0
Fax +49 69 9593202-10
mail@schmidtploecker.de

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