Goetheplatz 1

Ein skulpturales Stadthaus für die Frankfurter Innenstadt.

Im Herzen der Frankfurter Innenstadt, am Rande des Bankenviertels, entsteht das neue Bürogebäude Goetheplatz 1. Der Neubau fungiert als Bindeglied zwischen dem traditionellen und dem modernen Frankfurt- er fügt sich harmonisch als letzter Baustein in das ONE Goetheplaza Ensemble ein, umrahmt behutsam das historische Deutsche Bank Gebäude und eröffnet gleichzeitig einen beeindruckenden Ausblick auf die Frankfurt Four Türme. Der Entwurf kombiniert geschickt die klaren geometrischen Linien des benachbarten Gebäudes und integriert figürliche Elemente sowie historische Motive des Deutsche Bank Gebäudes.

Diese ästhetische Verbindung zur Umgebung wird durch eine subtile Interpretation charakteristischer Gestaltungselemente erreicht, die zu einer einzigartigen architektonischen Sprache und eigenständigen Identität des neuen Gebäudes führen.

  • Auslober

    Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage

  • Wettbewerbsorganisation

    WPV Baubetreuung GmbH, Frankfurt am Main

  • Verfahren

    Architektenauswahl-Verfahren, einstufiger, nicht offener Realisierungswettbewerb

  • Auszeichnung

    3. Preis

  • Ort

    Frankfurt am Main

  • Status

    Abgeschlossen

  • Leistung

    Entwurf

  • Zeitraum

    2023

  • Kooperationen

    Bollinger+Grohmann; KRAFT.RAUM Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung; VEOMO; Transsolar KlimaEngineering; Nightnurse Images AG

Als bezeichnendes Markenzeichen Frankfurts wird das Motiv des Bogens aufgegriffen, dass sich innerhalb des Innenstadtkerns in unterschiedlichsten Ausprägungen – u.a. als Fassadenöffnung, als Bogengang oder Arkade – findet. Der raumbildende Arkadengang entlang der Junghofstraße dient als Publikumsmagnet für die Einzelhandelsbetriebe mit bodentiefen Schaufensterfronten und lässt einen fließenden Übergang von außen nach innen entstehen. Das Bürogebäude Goetheplatz 1 wird somit zum herausragenden Abschluss dieser besonderen Adresse.

Die Fassade des Neubaus untergliedert sich in zwei Zonen: Die in erster Linie aus der Fußgänger*innenperspektive wahrgenommene Sockelzone verankert den Bau an seinem prominenten Standort. Die obere Zone wirkt dagegen leicht und aufgelöst, womit ein Bild von Transparenz und Offenheit erzeugt wird. Die Höhe der umliegenden Gebäude bildet den untersten Referenzpunkt für die gestufte Fassade – von hier aus steigt sie allmählich an und bildet eine prägnante Eckerhöhung in Richtung Goetheplatz aus. Diese Vertikalität stellt einen neuen Startpunkt für Frankfurts Skyline dar und integriert in seiner Krone einen Stadtgarten, der sowohl von den umliegenden Türmen, als auch aus Fußgängerebene stets sichtbar ist.

„Besonders positiv wird die großzügige Arkade hervorgehoben, die zwar die Innenraumfläche der Einzelhandelsnutzung mindert, dafür aber einen besonders qualitätvollen Raum vor den Einzelhandelsflächen schafft."

Die Konstruktionsmaterialien wurden mit einem Fokus auf minimalem CO2-Ausstoß gewählt. Ein Holzhybrid-Tragsystem leitet Lasten effizient in die Fundamente und besteht aus einer Stahlbetonplatte und Holzbalken. Dies reduziert den CO2-Bedarf im Vergleich zu herkömmlichen Stahlbetondecken um etwa 25% pro Quadratmeter. Trotz minimalem Querschnitt erfüllt das Tragwerk die Anforderungen an ein modernes Bürogebäude. Kerne und Brandwände sind in Massivbauweise geplant, teilweise aus recycletem Beton. Die Stützen im Fassadenraster sind aus Holz geplant. Um den CO2-Fußabdruck zu minimieren, wurden drei Hauptstrategien verfolgt:

Reduce: Durch maximale Wiederverwendung von Materialien, einschließlich des bestehenden Kerns und der Untergeschosse, wird der Lebenszyklus verlängert und Abfall minimiert.

Re-Use: Alles Wiederverwendbare wird erneut genutzt. Bestehende Kernwände werden in Segmente zurückgebaut und für zukünftige Anschlüsse vorbereitet. Stahlträger auf dem Dach des bestehenden Gebäudes sollen dem neuen Gebäude wieder zugeführt werden. Neue Bauteile werden lösbar miteinander verbunden, um zukünftige Wiederverwendbarkeit zu verbessern.

Recycle: Ein Großteil der Bestandsmaterialien soll für den Entwurf verwendet werden, um die Prinzipien des zirkulären Bauens zu integrieren. Ziegel- und Betonsteine, Pflastersteine und Natursteinplatten aus dem Rückbau sollen als Zuschlag in Beton oder Estrich verwendet werden. Abbruchmaterial von Stahlbetondecken wird zerkleinert und in neuen Stahlbetonbauteilen wiederverwendet, um Ressourcen zu schonen und Deponieabfälle zu reduzieren.