Gesunder Lebensraum im Grünen

Gemeinschaftliches Leben in der Gartenresidenz Salvia

Die Stadt Walldorf beabsichtigt den Neubau eines ergänzenden neuen Pflegeheims in Walldorf Süd. Über das bestehende Pflegeheim der Astor-Stiftung kann die Gesamtversorgung für die Pflege in Walldorf nicht mehr allein geleistet werden. Der Bedarf für weitere Pflegeplatze in Walldorf ist schon jetzt vorhanden. Aufgrund der demographischen und sozialen Entwicklung der Gesellschaft wird der Anteil an Menschen, die versorgungs- und pflegebedürftig sind, weiterhin ansteigen. Durch den Bau eines ergänzenden neuen Pflegeheimes soll daher eine wohnortnahe, Gemeinwesen- orientierte Wohn- und Versorgungsstruktur für körperlich pflegebedürftige, alte oder erkrankte Menschen weiterentwickelt werden, die es ermöglicht, im vertrauten Wohnort bleiben zu können.

Das neue Pflegeheim soll mit 100 Plätzen auf einem Grundstück von ca. 7400m² realisiert werden.

  • Auslober

    Stadt Walldorf

  • Wettbewerbsorganisation

    kohler grohe architekten, Stuttgart

  • Verfahren

    einstufiger, nicht offener Realisierungswettbewerb

  • Ort

    Walldorf

  • Status

    Abgeschlossen

  • Leistung

    Entwurf

  • Zeitraum

    2023

Das Wettbewerbsgrundstück für den Neubau des Pflegeheims liegt in Walldorf Süd und ist als Ergänzung zu den zwei bestehenden Pflegeheim-Standorten zu sehen. Die Lage des Grundstücks am Astoria Kreisel schließt ein neu zu entwickelndes Wohnungsbaugebiet ein und fungiert gleichzeitig als Auftakt zur neuen “Sozialen Mitte” mit Gemeinschaftseinrichtungen und in die Innenstadt von Walldorf.

Ziel des Entwurfes ist es einen Stadtbaustein in Walldorf zu schaffen, der die Maßstäblichkeit und Körnung des gesamten Quartiers widerspiegelt, der zwischen Bestandssituation und dem neu entstehenden Wohnquartier vermittelt, das Gebiet räumlich fasst und qualitätsvolle Freiflächen ergänzt. Das Gebäude nimmt ankommende städtebauliche Kanten des neuen Quartiers auf. In der Grundstruktur des Mäanders bewegt es sich hingegen als Freiform auf dem Grundstück in insgesamt drei ablesbare Häuser/Cluster. Die Freiform des Mäanders erlaubt Vor-und Rücksprünge und bildet dadurch qualitative und individuelle Außenräume. Die Gebäudefigur kann so auf alle städtebaulichen Begebenheiten reagieren.

Zur Straße und Kreisel springt das Gebäude zurück und bildet so einen Platz aus, der der Adressbildung dient. Dieser fungiert als Ort der Kommunikation, Austausch und bietet Aufenthaltsqualität. Über den Platz wird der Haupteingang des Pflegeheims erschlossen.

Das Erdgeschoss beherbergt viele verschiedene Funktionen. Zur Straße orientiert, befindet sich im ersten Haus die Tagespflege mit separatem Eingang, sowie daran angeschlossen die medizinischen Angebote. Als eine in den Baukörper integrierte, jedoch abgetrennte Nutzungseinheit und mit quartiersübergreifendem Mehrwert ordnet sich eine Bäckerei/ ein Cafe an.

Der Haupteingang des Pflegeheims liegt, sichtbar von der Straße und zentral am Platz, im mittleren Haus. Das zentrale mittlere Haus mit Anschluss an den Platz und Garten fungiert weiterhin als übergeordnete Verteiler- und Gemeinschaftszone. Hier kann sich z.B. der Mehrzweckraum je nach Bedarf komplett zum Garten öffnen, um größere Feste zu feiern oder aber im alltäglichen Betrieb kleinere Einheiten abbilden. Daran angeschlossen liegen im „Rücken” der gemeinschaftlichen Zonen die Verwaltungs- und Personalflächen zentral erreichbar mit separatem Eingang. Über einen rückseitig liegenden Betriebshof kann die Andienung und Anlieferung ohne Eingreifen in den Betriebsablauf von statten gehen. Der Betriebshof ist über einen Lastenaufzug an das Untergeschoss angebunden.

Im dritten Haus befindet sich die Demenzgruppe mit angeschlossenem Garten.

Die Gebäudestruktur besteht zum einen aus einem geordneten „mäandrierenden” Band, sowie aus offene Verbindungsbereiche, welche zwischen den Windungen des Mäanders gebildet werden.

Für den Mäander wurde als flexible und dauerhafte Konstruktion- eine Stahlbeton-Skelettbauweise gewählt. Strukturen in Skelettbauweise zeichnen sich als wirtschaftliche Konstruktion, welche die potenzielle Nutzungsänderungen, als notwendige Modernisierungen vereinfachen und begünstigen. Zudem kann die Fassadengestaltung als auch Materialwahl dieser, unabhängig von der Skelettkonstruktion erfolgen.